Self-Publishing ist ein Begriff, der seit einigen Jahren auf öffentliches Interesse stößt.
Gemeint sind damit nichts anderes als Bücher und Ratgeber, die im Eigenverlag erschienen sind.
„Eigenverlag? Haben die Autoren etwa keinen Verlag gefunden?“
Diese häufig gestellte Frage kann heute mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Früher verlegten Autoren ihre Bücher selbst, wenn sich kein Verlag finden ließ oder die Auflage sehr klein war. Dies war vor allem bei kleineren Werken oder wissenschaftlichen Arbeiten der Fall. Heute entscheiden sich Autoren nicht selten bewusst für Self-Publishing. Woher kommt dieses „neue Selbstbewusstsein“?
Mit dem Erfolg der E-Books hat sich das Verhältnis zwischen „verlegten“ Autoren und selbstverlegenden Autoren grundsätzlich geändert. Zur Illustration: In der ersten Jahreshälfte 2012 waren im deutschen Kindle-Shop unter den Top-100 der meistverkauften E-Books bereits 49 selbstverlegte Werke zu finden.
Und laut dem Statistik-Portal Statistica wird der Absatz von E-Books bis zum Jahr 2015 auf über 60 Millionen ansteigen.
Books-on-Demand und E-Books – die Erfolgsgeschichte des Self-Publishings
In den 90er Jahren nahm die Zahl der selbstverlegten Bücher deutlich zu. Der Grund war ein technischer Durchbruch, der die besonders schnelle Produktion von Büchern ermöglichte: Mit dem Book-on-Demand-Verfahren (Bücher auf Nachfrage) wurden Bücher nur in dem Umfang gedruckt, wie es der Nachfrage entsprach. Es gab keinen Überschuss an Büchern und damit kein Verlustgeschäft. Anfang der 2000er Jahre dann kam ein neues Medium hinzu, das den Markt des Self-Publishing nachhaltig verändern sollte: Das E-Book bot Autoren die Chance, ihre Werke einem großen Publikum zugänglich zu machen – und das mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand. Die Zeit der Selbstverleger war endgültig angebrochen.
E-Books und das Internet
Spätestens seitdem Autorinnen wie E. L. James (50 Shades of Grey) und Stephenie Meyer (Twilight-Saga) mit ihren zunächst im Internet verbreiteten Geschichten weltweit Erfolge feiern konnten, ist Self-Publishing aus dem Nischen-Dasein herausgetreten. Der Grund für diese Entwicklung liegt in den Möglichkeiten, die das Internet Autoren bieten kann. Menschen mit ähnlichen Interessen vernetzen sich in Foren und Blogs. So bilden sich thematische Nischen, in denen ein selbstverlegtes E-Book große Chancen hat, erfolgreich zu werden. Ein weiterer technischer Meilenstein des Self-Publishings ist das Kindle Direct Publishing-Programm, das im April 2011 gestartet ist. Seitdem ist die Zahl der Selbstveröffentlicher noch einmal stark angestiegen.
Auch in Deutschland gibt es schon sehr erfolgreiche Autoren im Kindle-Shop. So hat Jonas Winner im Jahr 2012 seine Büche innerhalb von 10 Monaten mehr als 100.000 Mal verkauft.
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